Martin Luther:
VORREDE AUFF DIE EPISTEL
S.PAUL: AN DIE ROEMER
From: IN%"athornto@hawk.anselm.edu" "Brother Andrew Thornton" 26-SEP-
1994 13:18:05.38
To: IN%"smithre@mail.ctsfw.edu"
CC:
Subj: VORREDE: På originalt tysk.
Diese Epistel ist das rechte Heubtstuecke des newen Testaments
/ und das allerlauterste Euangelium / Welche wol widrig und werd
ist / das sie ein Christen mensch nicht allein von wort zu wort
auswendig wisse / Sondern teglich damit umbgehe / als mit
teglichem Brot der Seelen / Denn sie niemer kan zu viel und zu
wol gelesen oder betrachtet werden / und je mehr sie gehandelt
wird / je koestlicher sie wird / und bas schmecket. Darumb ich
auch meinen Dienst dazu thun wil / und durch diese Vorrede einen
Eingang dazu bereiten / so viel mir Gott verliehen hat / Damit
sie deste bas von jederman verstanden werde / Denn sie bisher mit
glosen und mancherley geschwetz ubel verfinstert ist / die doch
an jr selbs ein helles Liecht ist / fast genugsam / die gantze
Schrifft zuerleuchten.
Auffs erste / Muessen wir der Sprache kuendig werden / und
wissen was S. Paulus meinet / durch these wort / Gesetz / Suende
/ Gnade / Glaube / Gerechtigkeit / Fleisch / Geist / und der
gleichen / Sonst ist kein lesen nuetz dar an.
Das Wortlin / Gesetz / mustu hie nicht verstehen
menschlicher weise / das eine Lere sey / was fur werck zuthun
oder zulassen sind / Wie es mit menschen Gesetzen zugehet / da
man dem gesetz mit wercken gnugthut / obs hertz schon nicht da
ist. Gott richtet nach des hertzen grund / Darumb foddert auch
sein Gesetz des hertzen grund / und lesset jm an wercken nicht
benuegen / Sondern straffet viel mehr die werck on hertzen grund
gethan / als heucheley und luegen. Da her alle Menschen luegener
heissen / Psal. cxvj. darumb / das keiner aus hertzen grund
Gottes gesetz helt noch halten kan / Denn jederman findet bey
sich selbs unlust zum guten und lust zum boesen. Wo nu nicht ist
freie lust zum guten / da ist des hertzen grund nicht am gesetz
Gottes / Da ist denn gewislich auch suende und zorn verdienet bey
Gott / ob gleich auswendig viel guter werck und erbars Leben
scheinen.
Daher schleusst S. Paulus am ij. Cap. Das die Jueden alle
Suender sind / und spricht / Das alleine die thetter des Gesetzes
gerecht sind bey Gott. Wil da mit / das niemand mit wercken des
Gesetzes thetter ist / Sondern sagt viel mehr zu jnen also / Du
lerest / man solle nicht ehebrechen / und du brichest die ehe.
Jtem / worinnen du einen andern richtest / darinnen verdamnestu
dich selbs / weil du eben das selbige thust / das du richtest.
Als solt er sagen / Du lebest eusserlich fein in des Gesetzes
wercken / und richtest die nicht also leben / und weissest
jederman zu leren / Den Splitter sihest in der andern auge / Aber
des Balcken in deinem auge wirstu nicht gewar.
Denn ob du wol auswendig das Gesetz mit wercken heltest / aus
furcht der straffe / oder liebe des lohns / So thustu doch alles
/ on freie lust und liebe zum Gesetz / sondem mit unlust und
zwang / woltest lieber anders thun / wenn das Gesetze nicht were.
Daraus denn sich schleusst / das du von hertzen grund dem Gesetze
feind bist. Was ist denn / das du andere lerest nicht stelen /
so du im hertzen selbs ein Dieb bist / und eusserlich gerne
werest / wenn du thuerstest? Wiewol auch das eusserliche werck
die lenge nicht nachbleibet / bey solchen heuchlern. Also
lerestu andere / Aber dich selbs nicht / weissest auch selbs
nicht / was du lerest / hast auch das Gesetz noch nie recht ver-
standen. Ja da zu mehret das Gesetz die suende / wie er saget am
v. Cap. Darumb / das jm der Mensch nur feinder wird / je mehr es
foddert / des er keines kan.
Darumb spricht er am vii. Cap. Das Gesetz ist geistlich. Was
ist das? Wenn das Gesetz leiblich were / so geschehe jm mit
wercken genug / Nu es aber geistlich ist / thut jm niemand genug
/ es gehe denn von hertzen grund / alles was du thust. Aber ein
solchs hertz gibt niemand / denn Gottes geist / der machet den
Menschen dem Gesetz gleich / das er lust zum Gesetz gewinnet von
hertzen / und hinfurt nicht aus furcht noch zwang / sondem aus
freiem hertzen alles thut. Also ist das Gesetz geistlich / das
mit solchem geistlichen hertzen wil geliebet und erfuellet sein /
und foddert einen solchen geist. Wo der nicht im hertzen ist /
da bleibet suende / unlust / feindschafft wider das Gesetz / das
doch gut / gerecht und heilig ist.
So gewehne dich nu der Rede / Das viel ein ander ding ist /
Des Gesetzes werck thun / und das Gesetz erfuellen. Des Gesetzes
werck ist alles / das der mensch thut oder thun kan am Gesetz /
aus seinem freien willen und eigen krefften. Weil aber unter und
neben solchen wercken bleibet im hertzen unlust und zwang zum
Gesetz / sind solche werck alle verloren / und kein nuetze. Das
meinet S. Paulus am iij. Cap. da er spricht / Durch Gesetzes
werck wird fur Gott kein Mensch gerecht. Da her sihestu nu / das
die Schulzencker und Sophisten verfuerer sind / wenn sie leren
mit wercken sich zur gnade bereiten. Wie kan sich mit wercken
zum guten bereiten / der kein gut werck / on unlust und unwillen
im hertzen thut? Wie sol das werck Gottes geluesten / das aus
einem unlustigen und widerwilligen hertzen gehet.
Aber das Gesetz erfuellen ist / mit lust und liebe seine
werck thun / und frey on des Gesetzes zwang goettlich und wol
leben / als were kein Gesetze oder straffe. Solche lust aber
freier liebe / gibt der heilige Geist ins hertz / Wie er spricht
im v. Cap. Der Geist aber wird nicht denn allein / in / mit /
und durch den glauben an Jhesum Christ / gegeben / wie er in der
Vorrede saget. So kompt der glaube nicht / on alleine durch
Gottes wort oder Euangelium / das Christum prediget / wie er ist
Gottes Son und Mensch / gestorben und aufferstanden umb unsern
willen / Wie er am iij. iiij. und x. Cap. saget.
Daher kompts / Das allein der Glaube gerecht machet / und das
Gesetz erfuellet / Denn er bringet den Geist aus Christus
verdienst. Der Geist aber machet ein luestig und frey hertz / wie
das Gesetz foddert / So gehen denn die guten werck aus dem
Glauben selber. Das meinet er am iij.Cap. nach dem er des
Gesetzes werck verworffen hatte / das es lautet / als wolt er das
Gesetz auffheben durch den Glauben / Nein (spricht er) wir
richten das Gesetz an / durch den Glauben / das ist / wir
erfuellens durch den glauben.
Suuende heisset in der Schrifft / nicht allein eusserliche
werck am Leibe / Sondern alle das Gescheffte das sich mit reget
und weget zu dem eusserlichen werck / nemlich / des hertzen grund
mit allen krefften. Also / das das woertlin / Thun / sol heissen
/ wenn der Mensch gantz dahin fellt und feret in die suende. Denn
es geschicht auch kein eusserlich werck der suende / der Mensch
fahre gantz mit leib und seele hin an. und sonderlich sihet die
Schrifft ins hertz / und auff die wurtzel und heubtquelle aller
suende / welche ist der Unglaube im grunde des hertzen. Also /
das / wie der Glaube alleine gerecht macht / und den Geist und
lust bringet / zu guten eusserlichen wercken / Also suendiget
alleine der unglaube und bringet das Fleisch auff / und lust zu
boesen eusserlichen wercken / wie Adam und Heua geschach im
Paradis / Gen. am iii. Cap.
Daher Christus alleine den unglauben suende nennet / da er
spricht Johan. xvj. Der Geist wird die Welt straffen umb die
Suende / das sie nicht gleuben an mich. Darumb auch / ehe denn
gute oder boese werck geschehen / als die guten oder boesen
Fruechte / mus zuvor im hertzen da sein Glaube oder Unglaube /
als die wurtzel / safft und heubtkrafft aller suende. Welchs in
der Schrifft auch darumb der Schlangenkopff und des alten Tra-
chenheubt heisset / den des Weibes same Christus zuretten mus /
wie Adam verheissen ward / Gene. am iii.
Gnade und Gabe sind des unterscheids / das Gnade eigentlich
heisset / Gottes hulde oder gunst / die er zu uns treget bey sich
selbs / aus welcher er geneiget wird / Christum und den Geist mit
seinen Gaben in uns zu giessen / Wie das aus dem v. Cap. klar
wird / da er spricht / Gnade und Gabe in Christo etc. Ob nu wol
die Gaben und der Geist in uns teglich zunemen / und noch nicht
volkomen sind / das also noch boese lueste und suende in uns
uberbleiben / welche wider den Geist streiten / wie er saget Rom.
vii. und Gal. v. und wie Gen. iij. verkuendiget ist der hadder
zwischen des weibes Samen und der Schlangen samen / So thut doch
die Gnade so viel / das wir gantz und fur vol gerecht fur Gott
gerechnet werden. Denn seine gnade teilet und stuecket sich
nicht / wie die Gaben thun / sondern nimpt uns gantz und gar auff
in die hulde / umb Christus unsers Fuersprechers und Mitlers
willen / und umb das in uns die Gaben angefangen sind.
Also verstehestu denn das vii. Cap. da sich S. Paulus noch
einen Suender schilt. und doch im viij. spricht / Es sey nichts
verdamlichs an denen / die in Christo sind / der unvolkomenen
Gaben und des Geistes halben. Umb des ungetoedten Fleisches
willen / sind wir noch Suender / Aber weil wir an Christo gleuben
/ und des Geistes anfang haben / ist uns Gott so guenstig und
gnedig / das er solche suende nicht achten noch richten wil /
Sondern nach dem glauben in Christo mit uns fahren / bis die
suende getoedtet werde.
Glaube ist nicht der menschliche wahn und trawm / den etliche
fur glauben halten. und wenn sie sehen / das keine besserung des
Lebens noch gute werck folgen / und doch vom glauben viel hoeren
und reden koennen / fallen sie in den jrthum / und sprechen / Der
glaube sey nicht gnug / Man muesse werck thun / sol man frum und
selig werden. Das macht wenn sie das Euangelium hoeren / so
fallen sie da her / und machen jnen aus eigen krefften einen
gedancken / im hertzen / der spricht / Jch gleube / das halten
sie denn fur einen rechten glauben. Aber wie es ein menschlich
geticht und gedancken ist / den des hertzen grund nimer erferet /
Also thut er auch nichts / und folget keine besserung her nach.
Aber Glaube ist ein Goettlich werck in uns / das uns wandelt
und new gebirt aus Gott / Joha. j. und toedtet den alten Adam /
machet uns gantz ander Menschen von hertzen / mut / sinn / und
allen krefften / und bringet den heiligen Geist mit sich. O es
ist ein lebendig / schefftig / thettig / mechtig ding umb den
glauben / Das ummueglich ist / das er nicht on unterlas solte
guts wircken. Er fraget auch nicht / ob gute werck zu thun sind
/ sondem ehe man fraget / hat er sie gethan / und ist jmer im
thun. Wer aber nicht solche werck thut / der ist ein glaubloser
Mensch / tappet und sihet umb sich nach dem glauben und guten
wercken / und weis weder was glaube oder gute werck sind /
weschet und schwatzet doch viel wort vom glauben und guten
wercken.
Glaube ist ein lebendige / erwegene zuversicht auff Gottes
gnade / so gewis / das er tausent mal drueber stuerbe. und
solche zuversicht und erkentnis goettlicher gnade / machet
froelich / trotzig und luestig gegen Gott und alle Creaturn /
welchs der heilige Geist thut im glauben. Da her on zwang willig
und luestig wird jederman guts zu thun / jederman zu dienen /
allerley zu leiden / Gott zu liebe und zu lob / der jm solche
gnade erzeiget hat. Also / das ummueglich ist / werck vom
glauben scheiden / ja so ummueglich / als brennen und leuchten /
vom fewr mag gescheiden werden. Darumb sihe dich fur / fur
deinen eigen falschen gedancken / und unnuetzen Schwetzern / die
vom glauben und guten werken klug sein woellen zu urteilen / und
sind die groesten Narren. Bitte Gott / das er den Glauben in dir
wircke / sonst bleibestu wol ewiglich on Glauben / du tichtest
und thust / was du wilt oder kanst.
Gerechtigkeit ist nu solcher Glaube / und heisset Gottes
gerechtigkeit / oder die fur Gott gilt / darumb / das sie Gott
gibt / und rechent fur gerechtigkeit / umb Christus willen unsern
Mittler / und macht den Menschen / das er jederman gibt was er
schueldig ist. Denn durch den glauben wird der Mensch on suende
/ und gewinnet lust zu Gottes geboten / Da mit gibt er Gott seine
Ehre / und bezalet in / was er jm schuldig ist. Aber den
Menschen dienet er williglich / wo mit er kan / und bezalet da
mit auch jederman. Solche gerechtigkeit kan Natur / Freierwille
/ und unser Kreffte nicht zu wegen bringen / Denn wie niemand jm
selber kan den glauben geben / So kan er auch den unglauben nicht
wegnemen / Wie will er denn eine einige kleineste suende /
wegnemen? Darumb ists alles falsch / heucheley und suende / was
ausser dem glauben oder in unglauben geschicht / Rom. xiiij. es
gleisse wie gut es mag.
Fleisch und Geist mustu hie nicht also verstehen / Das Fleisch
aleine sey / was die unkeuscheit betreffe / und Geist was das
innerliche im hertzen betreffe. Sondern Fleisch heisset Paulus /
wie Christus Joh. iii. alles was aus Fleisch geboren ist / denn
gantzen Menschen / mit leib und seele / mit vernunfft und allen
sinnen / Darumb / das es alles an jm nach dem fleisch trachtet.
Also / das du auch den Fleischlich wissest zu heissen / der on
Gnade / von hohen geistlichen sachen viel tichtet / leret und
schwetzet. Wie du das aus den wercken des fleisches / Gal. v.
wol kanst lernen / da er auch Ketzerey und hass / fleisches werck
heisset. und Rom. viij. spricht er / Das durchs Fleisch das
Gesetz geschwecht wird / welchs nicht von unkeuscheit / sondern
von allen suenden / allermeist aber vom unglauben gesagt ist /
der das allergeistlichste Laster ist.
Widerumb auch / den Geistlich heissest / der mit den aller
eusserlichsten wercken umbgehet / als Christus / da er der
Juenger fuesse wusch / und Petrus / da er das Schiff fueret und
fischet. Also / das Fleisch sey ein Mensch / der inwendig und
auswendig lebet und wircket / das zu des Fleisches nutz und
zeitlichem Leben / dienet. Geist sey der inwendig und auswendig
lebet und wircket / das zu dem Geist und zu kuenfftigem leben
dienet.
On solchen verstand dieser woerter / wirstu diese Epistel S.
Pauli / noch kein Buch der heiligen Schrifft nimermehr verstehen.
Darumb huete dich fur allen Lerern / die anders diese wort
brauchen / sie seien auch / wer sie woellen / obs gleich Hierony-
mus / Augustinus / Ambrosius / Origenes / und jrs gleichen / und
noch hoeher weren. Nu woellen wir zur Epistel greiffen.
Dieweil einem euangelischen prediger gebuert / am ersten durch
offenbarung des Gesetzes und der Suenden / alles zu straffen /
und zu suenden machen / das nicht aus dem Geist und glauben an
Christo gelebt wird / Da mit die Menschen zu jrem eigen
erkentenis und jamer gefueret werden / da sie demuetig werden /
und huelffe begeren. So thut S. Paulus auch / und fehet an im j.
Cap. und straffet die groben suende und unglauben / die
oeffentlich sind am tage / als der Heiden suende waren / und noch
sind / die on Gottes gnade leben / und spricht / Es werde
offenbaret durchs Euangelium Gottes zorn von Himel / vber alle
Menschen / umb jres Gottlosen wesens und ungerechtigkeit willen.
Denn ob sie gleich wissen und teglich erkennen / das ein Gott sey
/ So ist doch die Natur an jr selbs / ausser der gnaden / so
boese / das sie jm weder dancket / noch jn ehret. Sondern
verblendet sich selbs / und fellet on unterlas in erger wesen /
Bis das sie noch Abgoettereien / auch die schentlichsten Suenden
/ mit allen Lastern wircket / unverschampt und da zu ungestraffet
lesst an den andern.
Am ij. cap. strecket er solche straffe weiter auch auff die /
so aeusserlich frum scheinen oder heimlich suendigen / Als die
Jueden waren / und noch alle Heuchler sind / die on lust und
liebe wol leben / und im hertzen Gottes gesetze feind sind / und
doch ander Leute gerne urteilen. Wie aller Gleisner art ist /
das sie sich selbs rein achten / und doch vol Geitzes / hasses /
hoffart / und alles unflats stecken / Matth. xxiij. Die sinds
eben / die Gottes guetigkeit verachtcn / und nach jrer Hartig
keit den zorn vber sich heuffen. Also / das S. Paulus / als ein
rechter Gesetz verklerer / niemand on suende bleiben lesset /
Sondern allen den zorn Gottes verkuendiget / die aus natur oder
freiem willen wollen wol leben / und lesst sie nichts besser sein
/ denn die oeffentlichen Suender / ja er spricht / sie seien
hartmuetige und unbusfertige.
Am iij. wirfft er sie alle beide in einen hauffen / und
spricht / einer sey wie der ander / alle zu mal Suender fur Gott.
On das die Jueden Gottes wort gehabt / wiewol viel nicht dran
gegleubt haben / Doch da mit Gottes glaube und warheit nicht aus
ist. und fueret zufellig ein den Spruch aus dem lj. Psal. Das
Gott gerecht bleibet in seinen worten. Darnach kompt er wider
darauff / und beweiset auch durch Schrifft / das sie alle Sunder
sind / und durch Gesetzes werck niemand gerecht werde / Sondern
das Gesetz nur die suende zu erkennen gegeben sey.
Darnach fehet er an / und leret den rechten weg / wie man
muesse frum und selig werden / und spricht / Sie sind alle
Suender und on Gottes rhum / Muessen aber on verdienst gerecht
werden / durch den Glauben an Christum / der uns solchs verdienet
hat / durch sein Blut / und uns ein Gnadestuel worden von Gott /
der uns alle vorige suende vergibt. Da mit er beweise / das
seine Gerechtigkeit / die er gibt im glauben / alleine uns helffe
/ die zu der zeit durchs Euangelium offenbaret / und zuvor durchs
Gesetz und die Propheten bezeuget ist. Also wird das Gesetz /
durch den glauben auffgerichtet / ob wol des Gesetzes werck da
mit werden nidergelegt / sampt jrem rhum.
Am iiij. als nu durch die ersten drey cap. die suende
offenbaret / und der weg des glaubens zur Gerechtigkeit geleret
ist / Fehet er an zu begegnen etlichen Einreden und Anspruechen.
und nimpt am ersten den fur / den gemeiniglich thun / alle die
vom Glauben hoeren / wie er on werck gerecht macht / und sprechen
/ Sol man denn nu keine gute werck thun? Also helt er hie im
selbs fur den Abraham / und spricht / Was hat denn Abraham mit
seinen wercken gethan? Jsts alles umb sonst gewesen? Waren seine
werck kein nuetz? und schleusset / Das Abraham on alle werck /
allein durch den glauben gerecht worden sey / So gar das er auch
vor dem werck seiner Beschneitung durch die Schrifft allein
seines glaubens halben gerecht gepreiset werde / Gen. xv. Hat
aber das werck der Beschneitung zu seiner gerechtigkeit nichts
gethan / das doch Gott jm gebot / und ein gut werck des gehorsams
war / So wird gewislich auch kein ander gut werck zur
gerechtigkeit etwas thun. Sondern wie die Beschneitung Abrahe
ein eusserlich Zeichen war / da mit er seine gerechtigkeit im
glauben beweisete / Also sind alle gute werck nur eusserliche
zeichen / die aus dem glauben folgen / und beweisen / als die
guten Fruechte / das der Mensch schon fur Gott inwendig gerecht
sey.
Da mit bestetiget nu S. Paulus als mit einem krefftigen
Exempel aus der Schrifft seine vorige lere im iij. Cap. vom
glauben. und fueret dazu noch einen Zeugen / Dauid aus dem
xxxij. Psalm / der auch saget / Das der Mensch on werck gerecht
werde / Wiewol er nicht on werck bleibet / wenn er gerecht worden
ist. Darnach breitet er das Exempel aus / wider alle ander werck
des Gesetzes / und schleust das die jueden nicht muegen Abrahams
Erben sein / alleine des Gebluets halben / viel weniger des
Gesetzes werck halben / Sondem muessen Abrahams glauben erben /
wollen sie rechte Erben sein. Sintemal Abraham vor dem Gesetze /
beide Mosi und der Beschneitung / durch den glauben ist gerecht
worden / und ein Vater genennet aller gleubigen. Da zu auch das
Gesetz viel mehr zorn wircke denn gnade / die weil es niemand mit
liebe und lust thut / Das viel mehr ungnade denn gnade durch des
Gesetzes werck kompt. Darumb mus allein der glaube die gnade
Abrahe verheissen / erlangen. Denn auch solche Exempel umb
unsern willen geschrieben sind / das wir auch sollen gleuben.
Am v. kompt er auff die fruechte und werck des Glaubens / als
da sind Friede / Freude / Liebe gegen Gott und jederman / dazu
sicherheit / trotz / freidigkeit / mut und hoffnung in truebsal
und leiden. Denn solchcs alles folget / wo der Glaube recht ist
/ umb des uberschwenglichen gutes willen / das uns Gott in
Christo erzeiget / das er jn fur uns hat sterben lassen / ehe wir
jn darumb bitten kundten / ja da wir noch Feinde waren. Also
haben wir denn / das der glaube on alle werck Gerecht machet /
und doch nicht daraus folget / das man darumb kein gut werck thun
solle / Sondern das die rechtschaffene werck nicht aussen bleiben
/ Von welchen die Werckheiligen nichts wissen / und tichten jnen
selbs eigene werck / darinnen weder friede / freude / sicherheit
/ liebe / hoffnung / trotz / noch keines rechten Christlichen
wercks und glaubens art ist.
Darnach thut er einen lustigen Ausbruch und Spaciergang / und
erzelet / wo beide Suende und Gerechtigkeit / Tod und Leben her
komen. und helt die zween fein gegenander / Adam und Christum.
Wil also sagen / Darumb muste Christus komen / ein ander Adam /
der seine Gerechtigkeit auff uns erbete / durch ein new
geistliche Geburt im glauben / Gleich wie jener Adam auff uns ge-
erbet hat die suende / durch die alte fleischliche Geburt.
Da mit wird aber kund und bestetiget / Das jm niemand kan
selbs aus suenden zur gerechtigkeit mit wercken helffen / so
wenig er kan weren / das er leiblich geboren wird. Das wird auch
da mit beweiset / das das goettliche Gesetz / das doch billich
helffen solte / so etwas helfen solte zur gerechtigkeit / nicht
allein on huelffe komen ist / sondern hat auch die suende
gemehret / darumb / das die boese Natur jm deste feinder wird /
und jre lust deste lieber buessen wil / je mehr ir das Gesetz
wehret. Das also das Gesetz Christum noch noetiger machet / und
mehr gnade foddert / die der Natur helffe.
Am vj. nimpt er das sonderliche werck des glaubens fur sich /
den streit des Geistes mit dem Fleisch / vollend zu toedten die
ubrigen suende und lueste / die nach der Gerechtigkeit
uberblieben. und leret uns / Das wir durch den glauben nicht
also gefreiet sind von suenden / das wir muessig / faul und
sicher sein solten / als were keine suende mehr da. Es ist
suende da. Aber sie wird nicht zur verdamnis gerechnet / umbs
glaubens willen / der mit jr streittet. Darumb haben wir mit uns
selbs gnug zu schaffen unser leben lang / da wir unsern Leib
zemen / seine lueste toedten / und seine Gliedmas zwingen / das
sie dem Geist gehorsam seien und nicht den luesten. Da mit wir
dem Tod und aufferstehen Christi gleich sein / und unser Tauffe
volbringen (die auch den Tod der suenden und new Leben der gnaden
bedeutet) Bis das wir gar rein von suenden / auch leiblich mit
Christo aufferstehen / und ewiglich leben.
Und des koennen wir thun / spricht er / weil wir in der gnaden
und nicht in dem Gesetz sind. Welchs er selbs ausleget / das on
Gesetz sein / sey nicht so viel gesagt / das man keine Gesetze
habe / und muege thun / was jederman geluestet / Sondern unter
dem sein / ist / wenn wir on gnade / mit Gesetzes wercken
umbgeben / Als denn herrschet gewislich die suende durchs Gesetze
/ sintemal nimand dem Gesetz hold ist von natur / Dasselbige ist
aber grosse suende. Die gnade machet uns aber das Gesetze lieb-
lich / So ist denn keine suende mehr da / und das Gesetz nicht
mehr wider uns / sondern eines mit uns.
Dasselbige aber ist die rechte Freheit von der Suenden und vom
Gesetze / von welcher er bis ans ende dieses Cap. schreibet / Das
es sey eine Freiheit nur guts zuthun mit lust / und wol leben on
zwang des Gesetzes. Darumb ist die Freiheit ein geistlich
freiheit / die nicht das Gesetze auffhebet / sondern darreichet /
was vom Gesetz efoddert wird / nemlich lust und liebe / da mit
das Gesetz gestillet wird / und nicht mehr zu treiben und zu
foddern hat. Gleich als wenn du einem Lehenherrn schueldig
werest / und kuendest nicht bezalen. Von dem moechtestu
zweierley weise los werden / Ein mal das er nichts von dir neme /
und sein Register zurisse. Das ander mal / das ein frum Man fur
dich bezalete / und gebe dir / da mit du seinen Register
gnugthettest. Auff diese weise hat uns Christus vom Gesetz frey
gemacht / Darumb ists nicht eine wilde fleischliche Freiheit /
die nichts thun solle / Sondern die viel und allerley thut / und
von des Gesetzes foddern und schuld ledig ist.
Am vij. bestetiget er solchs mit einem Gleichnis des ehelichen
lebens. Als wenn ein man stirbet / so ist die Fraw auch ledig /
und ist also eins des andern los und abe. Nicht also / das die
Frawe nicht muege oder solle einen andern Man nemen / Sondem viel
mehr / das sie nu aller erst recht frey ist / einen andern
zunemen / Das sie vor hin nicht kundte thun / ehe sie jenes
Mannes ab war. Also ist unser gewissen verbunden dem Gesetz /
unter dem suendlichen alten Menschen / Wenn der getoedtet wird
durch den Geist / so ist das Gewissen frey / und eines des andern
los. Nicht das das Gewissen solle nichts thun / sondern nu aller
erst recht an Christo / dem andern Manne hangen / und Frucht
bringen des Lebens.
Darnach streichet er weiter aus die art der Suende und des
Gesetzes / wie durch das Gesetz die suende sich nu recht reget
und gewaltig wird. Denn der alte Mensch wird dem Gesetz nut
deste feinder / weil er nicht kan bezalen / das vom Gesetz
gefoddert wird. Denn suende ist seine natur / und kan von jm
selbs nicht anders / darumb ist das Gesetz sein tod / und alle
seine marter. Nicht das das Gesetz boese sey / sondern das die
boese natur nicht leiden kan das gute / das es gutes von jm
foddere. Gleich wie ein Krancker nicht leiden kan / das man von
jm foddere lauffen und springen / und andere wercke eines
Gesunden.
Darumb schleusst S. Paulus hie / das / wo das Gesetz recht
erkennet und auffs beste gefasset wird / da thut es nicht mehr /
denn es erinnert uns unser suende / und toedtet uns durch die
selbige / und machet uns schueldig des ewigen zorns. Wie das
alles fein sich leret und erferet im Gewissen / wens mit dem
Gesetz recht troffen wird. Also / das man mus etwas anders haben
/ und mehr denn das Gesetz / den Menschen frum und selig machen.
Welche aber das Gesetz nicht recht erkennen / die sind blind /
gehen mit vermessenheit da hin / meinen jm mit wercken gnug zu
thun / Denn sie wissen nicht wie viel das Gesetz foddert /
nemlich / ein frey / willig / lustig hertz. Darumb sehen sie
Mosi nicht recht unter augen / das Tuch ist jnen da fur gelegt
und zugedecket.
Darnach zeiget er / wie Geist und Fleisch miteinander streiten
in einem Menschen. und setzet sich selbs zu einem Exempel / Das
wir lernen / das werck (die suende in uns selbs zu toedten) recht
erkennen. Er nennet aber beide den Geist und das Fleisch ein
gesetze / darumb / das gleich wie des goettlichen Gesetzes art
ist / das es treibet und foddert. Also treibet und foddert und
wuetet auch das Fleisch wider den Geist / und wil seine lust
haben. Widerumb treibt und foddert der Geist wider das Fleisch /
und wil seine lust haben. Dieser zanck weret in uns / so lange
wir leben / Jn einem mehr / im andern weniger darnach der Geist
oder Fleisch stercker wird. und ist doch der gantze Mensch selbs
alles beides / Geist und Fleisch der mit jm selbs streittet / bis
er gantz geistlich werde.
Am viij. troestet er solche streitter / das sie solch Fleisch
nicht verdamne. und zeiget weiter an / was Fleisches und Geistes
art sey / und wie der Geist kompt aus Christo / der uns seinen
heiligen Geist gegeben hat / der uns geistlich machet / und das
Fleisch dempffet. und uns sichert / das wir dennoch Gottes
Kinder sind / wie hart auch die Suende in uns wuetet / So lange
wir dem Geiste folgen / und der Suende widerstreben sie zu
toedten. Weil aber nichts so gut ist / das Fleisch zu teuben /
als Creutz und leiden / troestet er uns im leiden / durch
beystand des Geistes / der liebe / und aller Creaturen / nemlich
/ das beide der Geist in uns seufftzet / und die Creatur sich mit
uns sehnet / das wir des Fleisches und der Suende los werden.
Also sehen wir / das diese drey Cap. 6.7.8. auff das einige werck
des glaubens treiben / das da heisset / den alten Adam toedten /
und das Fleisch zwingen.
Am ix. x. und xj. Cap. leret er von der weigen versehung
Gottes / Da her es vrspruenglich fleusset / wer gleuben oder
nicht gleuben sol / von suenden los / oder nicht los werden kan /
Da mit es je gar aus unsern henden genomen und alleine in Gottes
hand gestellet sey / das wir frum werden. und das ist auch auffs
allerhoehest not / Denn wir sind so schwach und ungewis / das /
wenn es bey uns stuende / wuerde freilich nicht ein Mensch selig
/ der Teufel wuerde sie gewislich alle uberweldigen. Aber nu
Gott gewis ist / das jm sein versehen nicht feilet / noch jemand
jm weren kan? haben wir noch hoffnung wider die Suende.
Aber hie ist den freuelen und hochfarenden Geistern ein mal
zustecken / die jren verstand am ersten hie her fueren / und oben
anheben / zuvor den abgrund goettlicher Versehung zu forschen /
und vergeblich da mit sich bekuemern / ob sie versehen sind. Die
muessen sich denn selbs stoertzen / das sie entweder verzagen /
oder sich in die freie schantz schlahen.
Du aber folge dieser Epistel in jrer ordnung / Bekuemere dich
zuuor mit Christo und dem Euangelio / das du deine Suende und
seine Gnade erkennest. Darnach mit der suenden streittest / Wie
hie das j. ij. iij. iiij. v. vj. vij. viij. Cap. geleret haben.
Darnach wenn du in das viij. komen bist / unter das Creutz und
leiden / das wird dich recht leren die Versehung im ix. x. xj.
Cap. wie troestlich sie sey. Denn on leiden / Creutz und
Todsnoeten / kan man die Versehung nicht on schaden und
heimlichen zorn wider Gott handeln. Darumb mus Adam zuvor wol
tod sein / ehe er dis ding leide / und den starcken wein trincke.
Darumb sihe dich fur / das du nicht wein trinckest / wenn du noch
ein Seugling bist / Ein jgliche Lere hat ire masse / zeit und
alter.
Am xij. leret er den rechten Gottesdienst / und machet alle
Christen zu Pfaffen / das sie opffern sollen / Nicht Geld noch
Vieh / wie im Gesetz / sondern ire eigene Leibe / mit toedtung
der lueste. Darnach beschreibet er den eusserlichen wandel der
Christen / im geistlichen Regiment / wie sie leren / predigen /
regieren / dienen / geben / leiden / lieben / leben und thun
sollen / gegen Freund / Feind / und jederman. Das sind die werck
die ein Christen thut / Denn wie gesagt ist / Glaube feiret
nicht.
Am xiij. leret er das weltlich Regiment ehren und gehorsam
sein / Welches darumb eingetzt ist / obs wol die Leute nicht frum
machet fur Gott / so schaffets doch so viel / das die Frumen
eusserlich friede und schutz haben / und die Boesen on furcht
oder mit friede und ruge nicht koennen frey ubels thun. Darumb
es zu ehren ist auch den Frumen / ob sie wol sein nicht duerffen.
Endlich aber fasset er alles in die Liebe / und beschleusst es in
das Exempel Christi / wie der uns gethan hat / das wir auch also
thun / und jm nachfolgen.
Am xiiij. leret er die schwachen gewissen im glauben
seuberlich fueren / und jr schonen / Das man der Christen
freiheit nicht brauche zu schaden / sondern zur forderung der
Schwachen. Denn wo man das nicht thut / da folget zwitracht und
verachtung des Euangelij / daran doch alle not ligt. Das es
besser ist / den Schwachgleubigen ein wenig weichen / bis sie
stercker werden / denn das aller dinge die lere des Euangelij
solt untergehen. und ist solchs werck ein sonderlich werck der
Liebe / das wol auch itzt von noeten ist / da man mit Fleisch
essen und ander Freiheit / frech und rauch / on alle not / die
schwachen Gewissen zuruettelt / ehe sie die warheit erkennen.
Am xv. setzt er Christum zum exempel / Das wir auch die
andern Schwachen dulden / als die sonst gebrechlich sind in
oeffentlichen suenden / oder von unlustigen Sitten / welche man
nicht mus hin werffen / sondern tragen / bis sie auch besser
werden. Denn also hat Christus mit uns gethan / und thut noch
teglich / das er gar viel untugent / und boeser sitten / neben
aller unvolkomenheit / an uns treget / und hilfft on unterlas.
Darnach zum beschlus / bittet er fur sie / lobet sie / und
befihlet sie Gott. Und zeiget sein Ampt und prediget an. und
bittet sie gar seuberlich umb Steure an die Armen zu Jerusalem.
Und ist eitel liebe / dauon er redet / und damit er umbgehet.
Das letzte Cap. ist ein grus Cap. aber darunter vermischet er
gar eine edle warnung fur Menschenleren / die da neben der
Euangelischen lere einfallen / und ergernis anrichten. Gerade
als hette er gewislich ersehen / das aus Rom und durch die Roemer
komen solten / die verfuerischen / ergerlichen Canones und
Decretales / und das gantze geschwuerm und gewuerm menschlicher
Gesetzen und geboten / die jtzt alle Welt erseuffet / und diese
Epistel und alle heilige Schrifft sampt dem Geist und Glauben
vertilget haben / das nichts mehr da blieben ist / denn der
Abgott / Bauch / des Diener sie hie S. Paulus schilt. Gott
erloese uns von jnen / AMEN.
Also funden wir in dieser Epistel auffs allerreichlichste /
was ein Christen wissen sol / nemlich / was Gesetz / Euangelium /
Suende / Straffe / Gnade / Glaube / Gerechtigkeit / Christus /
Gott / gute Werck / Liebe / Hoffnung / Creutz sey. Und wie wir
uns gegen jederman / er sey frum oder suender / starck oder
schwach / Freund odor Feind / und gegen uns selber / halten
sollen. Da zu das alles mit Schrifften trefflich gegruendet /
mit Exempeln sein selbs und der Propheten beweiset / das nichts
mehr hie zu wuendschen ist. Darumb es auch scheinet / als habe
S. Paulus in dieser Epistel wollen ein mal in die kuertze
verfassen / die gantze Christliche und Euangelische lere / und
einen Eingang bereiten in das gantze alte Testament. Denn on
zweivel wer diese Epistel wol im hertzen hat / der hat des alten
Testaments liecht und krafft bey sich. Darumb lasse sie ein
jglicher Christen jm gemein und stetig in ubung sein. Da gebe
Gott seine Gnade zu / AMEN.
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